Umwelt und Nachhaltigkeit

Elektroschrott

Hintergrund

Durch die schnellen Veränderungen bei technischen Geräten sinkt deren Lebensdauer. Immer mehr Elektroschrott fällt an, jährlich etwa 1,6 Millionen Tonnen. Seit 2006 werden ausrangierte Elektrogeräte kostenlos an Sammelstellen oder bei mobilen Sammlungen entgegengenommen. Sie dürfen nicht mehr im Restmüll der grauen Tonnen entsorgt werden. Die Hersteller sind für die Entsorgung und Verwertung der Gegenstände verantwortlich.

So sieht es das Gesetz vor. In der Praxis landen aber immer noch viel zu viel Altgeräte im Müll bzw. in der Verbrennung. Nur rund 40 Prozent kommen zu den Wertstoffhöfen. Dabei ist die getrennte Sammlung alter Elektrogeräte in vielerlei Hinsicht sinnvoll.

Bis zu 80% des Abfalls lassen sich wiederverwerten. Wertvolle und zum Teil sehr seltene Materialien können genutzt werden, das spart Energie und Rohstoffe und die Müllmenge insgesamt wird verringert. Problematische Inhaltsstoffe (FCKW, Schwermetalle u.a.m.) können aussortiert und umweltschonend entsorgt werden. Landen sie dagegen in der Müllverbrennung entstehen gesundheitsschädliche Emissionen.

Dadurch, dass die Hersteller für Entsorgung und Verwertung verantwortlich sind, soll ein Anreiz entstehen schon bei der Entwicklung von Geräten auf Recycling und Schadstoffvermeidung zu achten.

Rat und Tat

Als Faustregel gilt: Alles was mit elektrischem Strom oder Batterien betrieben wird, gehört,– wenn es ausrangiert wird,– zur Elektroschrottsammlung.

  • Große Haushaltsgeräte (Waschmaschine; Kühlschrank nach dem neuen Gesetz jetzt kostenfrei zu entsorgen, Herd)
  • Kleine Geräte (Rasierapparat, Uhr, Bügeleisen)
  • Geräte der Informationstechnik und Telekommunikation (Computer, Kopiergerät, Telefon, Handy)
  • Geräte der Unterhaltungselektronik (Fernseher, DVD-Spieler, Radio)
  • Elektrische und elektronische Spielzeuge (Videospiele, ferngesteuerte Autos, Gameboys)
  • Sportgeräte (Laufbänder)
  • Medizinische Geräte (Blutdruckmessgerät, Hörgeräte)
  • Elektrische Werkzeuge (Bohrmaschinen, Nähmaschinen, Rasenmäher)
  • Kontroll- und Überwachungsinstrumente (z. B. Bewegungsmelder, Rauchmelder, Thermostate)
  • Energiesparlampen, Leuchtstofflampen

Wertstoffhöfe, Entsorgungspunkte oder mobile Sammlungen nehmen Elektrogeräte und Elektronik an.

Bei Ihrer Stadt oder Gemeinde erfahren Sie, wo Sie Ihren Elektroschrott kostenlos entsorgen können. So können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre ausrangierten Elektro- und Elektronikgeräte kostenlos bei den kommunalen Sammelstellen abgeben – meist bei Wertstoffhöfen oder dem Schadstoffmobil. möglicherweise in Sammelcontainer für Kleingeräte an öffentlichen Plätzen oder man kannr Elektroaltgeräte angeboten lassen.

Auch große Händler sind verpflichtet beim Kauf eines gleichwertigen Produkts das Elektro-Altgerät kostenlos zurückzunehmen. Große Händler sind Geschäfte mit mehr als 400 Quadratmetern Verkaufs- bzw. Lager- und Versandfläche für Elektro- und Elektronikgeräte. Kleine Elektro-Altgeräte (Keine Kantenlänge größer als 25 Zentimeter) müssen große Händler immer kostenlos zurücknehmen, unabhängig davon, ob ein neues Elektrogerät gekauft wird.

Die Ansprechpartner bei den Kreisen finden Sie unten auf dieser Themenseite.

Die Entsorgung von Elektro- und Elektronikschrott aller Art ist kostenlos.

Ziel ist, die Sammelmenge bei Elektro- und Elektronik-Altgeräten zu steigern, wertvolle Metalle aus den Altgeräten rückzugewinnen und für eine umweltgerechte Entsorgung der Reststoffe zu sorgen. Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz dient der Umsetzung entsprechender EU-Vorgaben.

Bundesumweltministerium_Pressemitteilung_Rücknahme von Elektro-Altgeräten

Es fehlen deutlichere Anreize und Vorgaben für die Wiederverwendung von Elektro-Altgeräten. So müssten bereits bei der Konzeption und Entwicklung von Elektro-und Elektronikgeräten Aspekte wie Materialeffizienz, Upgrade- Reparaturfähigkeit zum Tragen kommen. Bei der Entsorgung sollte die leichte Identifizierung und Separierbarkeit von wertstoffhaltigen Bauteilen gewähreistet werden. BUND- Stellungnahme zum Entwurf des Elektro- und Elektronikgesetzes

"Das  Elektrogesetz hilft dem Handel, nicht dem Verbraucher", meint die Deutsche Umwelthilfe. Sie kritisiert, dass Bürger Geräte im Handel nur zurückgeben, wenn ein Händler auf mindestens 400 Quadratmetern Elektrogeräte verkauft und  Discounter komplett von der Regelung ausgenommen sind. www.duh.de

Kaufen Sie hochwertige, langlebige Gegenstände, damit tragen Sie zur Verminderung des Müllaufkommens bei.

Gebrauchte Geräte sind häufig noch funktionsfähig. Verkaufen oder tauschen Sie ihre nicht mehr benötigten Gegenstände. Bastler, Verbände oder wohltätige Einrichtungen können vieles, was bei Ihnen nutzlos geworden ist sinnvoll weiter verwerten. Informationen unter Tauschen/ Leihen/ Mieten/ Weitergeben

In vielen Orten gibt es mittlerweile Repair Cafes, ehrenamtliche Treffen, bei denen Sie - unter Anleitung oder gemeinsam mit anderen - Ihre kaputten Dinge reparieren können. Denn oft sind nur Kleinigkeiten an Geräten defekt, nach einer einfachen Reparatur können sie problemlos wieder verwendet werden.

In Deutschland liegen über 100 Millionen Handys unbenutzt in der Schublade. Durchschnittlich alle 18 Monate wird ein neues Gerät angeschafft.

Die meisten Handys werden ausrangiert, obwohl sie noch funktionieren. Am besten ist es, wenn diese Geräte noch einmal verwendet werden können. Die zweitbeste Lösung ist ein hochwertiges Recycling, denn in Handys stecken neben gefährlichen Schadstoffen auch sehr viele wertvolle Rohstoffe.

Darum lassen Sie Ihr Althandy nicht in der Schublade liegen sondern, geben es zu einer kommunalen oder caritativen Sammlung.

Beim Projekt handysfuerdieumwelt.de kommen die Erlöse aus den recycelten Handys direkt der Umwelt- und Naturschutzarbeit der Deutschen Umwelthilfe zugute. Vor allem Naturschutzprojekte sowie Umweltbildungsprojekte werden damit unterstützt.

Für Energiesparlampen und Leuchtstofflampen besteht ein Recyclingsystem, so dass die eingesetzten Materialien weiter genutzt werden. Auch das schädliche Quecksilber kann so sicher zurückgewonnen und wiederverwendet werden. Eine Broschüre der Deutschen Umwelthilfe informiert über dieses Recycling. www.duh.de/Energiesparlampren

Ein Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes befasst sich mit dem Problem des unzulässigen Exports von „Elektroaltgeräten“. Riesige Mengen Elektroschrott werden jährlich illegal nach Afrika und Asien verschoben und dort unter katastrophalen Bedingungen "entsorgt".

Zu bestellen und als Download unter www.uba.de/uba-info-medien

Weiterführende Infos

  • Informationen, Materialien zu den Themen Müll, Recycling, Wertstoffe unter
    www.agenda21-treffpunkt.de/muell
  • Unterrichtsmaterialien zum Thema Elektro-Altgeräte, mit dem Schwerpunkt „Handy“ ab Klasse 6 und "Energiesparlampen" ab Klasse 7, bietet die Deutsche Umwelthilfe unter
    www.duh.de/downloads
  • Kinderbuch "Nachrichten aus der Tonne"
    Kinder begeben sich mit Leo und Polly auf die Spuren des Abfalls. Woher kommt er, wo ist er zu finden und wie vermeidet man Abfall. Kostenlos zu bestellen oder als Download unter
    www.umweltbundesamt.de/publikationen

 

  • Umweltbundesamt (2021-02). Ratgeber, Abfälle im Haushalt.
    Kostenlos zu bestellen und als Download unter
    www.umweltbundesamt.de
  • Landesamt für Natur, Umwelt, Verbraucherschutz (2012). Goldschatz "Elektronikschrott"
    Kostenlos zu bestellen und als Download unter
    www.lanuv.nrw.de
  • Umweltbundesamt (2010). "Export von Elektroaltgeräten" - Fakten und Maßnahmen. Zu bestellen und als Download unter www.umweltbundesamt
  • Umweltbundesamt (2018). Verbraucherumfrage zum Entsorgungsverhalten von Elektro(nik)altgeräten, zu bestellen und als Download unter
    www.umweltbundesamt.de

 

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