Hintergrund
Seit 1995 gibt es in NRW das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ). Es wird aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums und des Ministeriums für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.
Am FÖJ können junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahre teilnehmen. Vor allem Haupt- und Realschüler oder auch Jugendliche ohne Schulabschluss sollen sich angesprochen fühlen.
Das Freiwillige Ökologische Jahr bietet die Möglichkeit, zwölf Monate in Bereichen des Umwelt- und Naturschutzes zu arbeiten. Jugendliche und junge Erwachsene können Erfahrungen im Umgang mit Menschen und der Natur machen, Arbeit im Umweltschutz kennen lernen und sich beruflich orientieren.
Ziel des FÖJ ist vor allem: einen Einblick in ökologische Berufsfelder zu vermitteln
- durch die Vermittlung von Grundkenntnissen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes ökologisches Bewusstsein und einen verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt zu fördern,
- die Bereitschaft junger Menschen für ein freiwilliges Engagement aufzugreifen und zu fördern
- Erfahrungsfeld für junge Menschen zu bieten, in dem sie Interessen und Kompetenzen für ein zukünftiges Berufsfeld zeitlich begrenzt finden können als wichtige Motivationsgrundlage für die Berufswahl
Das FÖJ bietet die Chance einer praktischen Beschäftigung im Natur- und Umweltschutz, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein breites Spektrum sinnvoller Einsatzbereiche kennen lernen können.
Anerkannte Einsatzstellen sind z. B. Umweltämter von Kreisen und Kommunen, Umweltverbände oder Vereine. Der Einsatz ist in vielen Tätigkeitsfeldern des praktischen Natur- und Umweltschutzes möglich; bei Garten- und Landschaftspflegearbeiten, im Biotop- und Artenschutz, bei Gewässerpflegemaßnahmen, in der Umweltbildung für Kinder und Erwachsene oder in landwirtschaftlichen Biobetrieben.
Fester Bestandteil des FÖJ sind Seminare, die in der Regel als 5-tägige Veranstaltungen durchgeführt werden. Die Teilnahme ist verpflichtend. Hier werden Fragen rund um das FÖJ (Rechte und Pflichten, Wahl der FÖJ-SprecherInnen, Austausch und Auswertung der Erfahrungen) behandelt, es wird über Berufe und Berufsperspektiven informiert und es werden Grundkenntnisse über Ökosysteme wie Wasser, Boden oder Wald erworben und vertieft.
Rat und Tat
Das FÖJ orientiert sich an den Schuljahren. Es beginnt am 1. August eines jeden Jahres. Die Arbeitszeit beträgt 38,5 Stunden wöchentlich, es besteht ein Urlaubsanspruch von 27 Arbeitstagen. TeilnehmerInnen können sich eine wohnortnahe Einsatzstelle auswählen, manche Einsatzstellen bieten aber auch Unterkunft und Verpflegung.
Nach Möglichkeit werden immer zwei TeilnehmerInnen in einer Einsatzstelle beschäftigt. Es wird ein Taschengeld in Höhe von 154 Euro pro Monat gezahlt. Wer zu Hause wohnt und in der Einsatzstelle keine Verpflegung erhält bekommt zusätzlich eine monatliche Pauschale von 103 Euro für Verpflegung und Fahrtkosten. Während des FÖJ werden Sozial- und Unfallversicherungsbeiträge gezahlt. Für Kindergeld und Kinderfreibetrag sowie weitere kinderbezogene Leistungen ist das FÖJ gleichbedeutend mit der Schul- und Ausbildungszeit; sie werden während dieser Zeit bezahlt bzw. gewährt.
Dazu heißt es auf der Internetseite des Landesjugensamtes zu den Bewerbungen für das Freiwillige ökologische Jahr:
" ...werden junge Menschen aus Nordrhein- Westfalen mit Schulabschluss der Sekundarstufe I oder ohne Schulabschluss vorrangig eingestellt. Da aber vorauszusehen ist, dass nicht alle Plätze mit dieser Zielgruppe besetzt werden können, werden auf der Grundlage einer noch nicht festgelegten Quotierung auch Bewerberinnen und Bewerber mit höheren Bildungsabschlüssen zugelassen."
Quelle: Landesjugendamt (29. 5. 2006),
Link zum "Freiwilliges Ökologisches Jahr in Westfalen-Lippe": www.lwl.org
In begrenzten Umfang ist ein freiwilliges ökologisches Jahr auch im Ausland möglich. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite: www.foej.de
Bildnachweis
Errichten eines Krötenzauns: NABU Eberbach www.nabu.de
Natur- und Landschaftspflege: www.oekolandbau.de © BLE Bonn/ D. Menzler
Weiterführende Infos
Wer Interesse an einem FÖJ und weiteren Informationen hat, kann sich an die FÖJ-Zentralstelle in Münster wenden. Dort erhält man eine aktuelle Einsatzstellenliste, Bewerbungsunterlagen und Informationen über das Bewerbungsverfahren.
Kontaktadresse:
Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Landesjugendamt und Westfälische Schulen
FÖJ-Zentralstelle
Warendorfer Straße 25
48133 Münster
Tel.: 0251 591-6710 oder -4577
Fax: 0251 591-6511
E-Mail: ruediger.klebeck(at)lwl.org
- www. foej-wl.de
Landesjugendamt, Freiwilliges ökologisches Jahr, Landschaftsverband Wetfalen-Lippe (LWL) - www.foej.de
Homepage des Bundesarbeitskreises zum FÖJ - Bundes-Freiwilligendienst
www.bundes-freiwilligendienst.de/freiwilliges-oekologisches-jahr-foej