Umwelt und Nachhaltigkeit

Niedrigenergiehäuser, Passivhäuser, Plusenergiehäuser

Hintergrund

Seit über 30 Jahren ist energiesparendes Bauen für Architekten, Ingenieure, Planer und Bauwillige ein Thema.

Gebaut – oder in entsprechender Weise umgebaut und saniert – wurden und werden Niedrigenergiehäuser, KfW-Energiesparhäuser, Effizienzhäuser, Nullhäuser, Sonnenhäuser, Ökohäuser, Passivhäuser, Plusenergiehäuser …

Es herrscht eine große Begriffs-Vielfalt, einheitliche Definitionen für bestimmte Bauweisen und Energiestandards gibt es nicht. Ganz allgemein geht es um Gebäude in besonders energiesparender Bauweise. Die Verringerung/Vermeidung der Wärmeverluste bzw. eine hocheffiziente Energienutzung ist das Ziel, bei Neubauten oder auch bei Umbauten und Sanierungen.

Wir stellen Ihnen auf dieser Seite allgemeine Definitionen zu den verschiedenen Bauweisen und Energiestandards vor und nennen Ihnen Institutionen und Einrichtungen, bei denen Sie weiterführende Information finden.

Rat und Tat

Niedrigenergiehaus

„Niedrigenergie Häuser haben gegenüber üblichen Neubauten einen um 25 bis 35% niedrigeren Heizwärmebedarf durch besser gedämmte Bauteile. Je nach Mauerwerk oder Holzbauweise sind die Außenwände 12 bis 20 cm stark gedämmt, die Dächer sind mit 25 bis 30 cm und die Kellerdecke mit 9 bis 12 cm Dämmstoff ausgestattet. Die Fenster haben Zweischeiben Wärmeschutzverglasungen mit U-Werten um 1,3 W/m²K. Oft haben Niedrigenerie Häuser zusätzlich einfache Lüftungsanlagen.

Niedrigenergie Häuser wurden in Deutschland um 1985 eingeführt und haben sich inzwischen zehntausendfach bewährt. In Nordrhein-Westfalen ist das NiedrigenergieKonzept inzwischen Regelbauweise im geförderten Mietwohnungsbau“ Quelle: Niedrig-Energie-Institut Detmold

Sonnenhaus

Der Verein Sonnenhaus-Institut (s.u.) „bezeichnet ein Gebäude als Sonnenhaus, wenn es folgende Bedingungen erfüllt:

Gute Wärmedämmung

Mehr als 50 % solare Deckung (Deckungsgrad des Warmwasser- und Heizwärmebedarfs)

Zuheizung nur durch regenerative Energiequellen (in der Regel Holz).

Den hohen solaren Deckungsgrad des Wärmebedarfs erreicht das Sonnenhaus durch eine großflächige Solaranlage zur Wärmegewinnung und einen entsprechend dimensionierten Puffer mit einem Volumen von meist mehreren Kubikmetern zur Überbrückung von Schlechtwetterperioden. Nur während der sonnenarmen Monate (je nach Auslegung der Solaranlage von November/Dezember bis Februar/März) kommt zusätzlich zur Solaranlage die regenerative Zuheizung zum Einsatz.

Ein Sonnenhaus verwendet zur Heizung der Räume in der Regel eine Flächenheizung mit niedriger Vorlauftemperatur (Wandheizung oder Fußbodenheizung). Damit wird ein anderer Ansatz verfolgt als bei den meisten Passivhäusern, die kein Heizverteilsystem im herkömmlichen Sinn besitzen, sondern mit einer Erwärmung der Zuluft der im Passivhaus immer vorhandenen zentralen Lüftungsanlage arbeiten. Eine zentrale Lüftungsanlage wird im Sonnenhaus nicht zwangsweise benötigt.“ Quelle: wikipedia

Nullenergiehaus

„Nullenergie Häuser versuchen, ganz ohne Heizungsanlage auszukommen. Ihr Wärmeschutz ist deutlich erhöht: Dämmstoffsschichten zwischen 20 und 45 cm umfassen das Gebäude, die Fenster haben Dreifachverglasungen oder Kastenfenster, und die Lüftungsanlagen sind mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Im Winter reichen diese Maßnahmen aber nicht aus, um Transmissions und Lüftungswärmeverluste auszugleichen. Um den geringen Restwärmebedarf zu decken, verfügen Nullenergie Häuser deshalb zusätzlich über sehr große Solaranlagen und Heizwasserspeicher. Mit den Speichern wird die im Sommer im Überschuss verfügbare Solarenergie für den Winter gelagert. “ Quelle: Niedrig-Energie-Institut Detmold

Passivhaus

„Der Begriff Passivhaus beschreibt einen energetischen Standard für Gebäude. Die baulichen Eigenschaften eines Passivhauses machen eine klassische Heizung überflüssig. Der Wärmebedarf wird fast vollständig durch passive Energiegewinne gedeckt, z. B. durch Sonneneinstrahlung sowie Abwärme von Bad, Küche und technischen Geräten.

Voraussetzung dafür ist eine drastische Senkung des Heizbedarfes in einem Passivhauses. Kompakte Bauweise, lückenlose und dicke Wärmedämmung, lückenlose Luftdichtheit, Wärmebrückenfreiheit, verschattungsfreie Südausrichtung, und dreifach verglaste Passivhausfenster mit gedämmtem Rahmen sind die Zauberwörter, die ein Passivhaus kennzeichnen.

Das Passivhaus verfügt außerdem standardmäßig über eine geregelte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Plusenergiehaus

„Ein Plusenergiehaus (…) ist ein dem Nullenergiehaus ähnelndes Haus, dessen jährliche Bilanz positiv ist: es erzeugt mehr Energie, als es von außen (beispielsweise Elektrizität, Gas oder Öl) bezieht. Die benötigte Energie für Heizung, Warmwasser usw. wird im oder am Haus selbst erzeugt, meist durch Solaranlagen.“ Quelle: wikipedia.org/Plusenergiehaus

 

Energieeinsparverordnung

Sie schreibt für Neubauten vor, wie viel Energie maximal für Heizung und Warmwasser benötigt werden darf. Die Verordnung ist 2002 in Kraft getreten und wurde danach mehrfach novelliert, zuletzt 2009.

Detaillierte Informationen finden Sie zur Einsparverordnung auf der Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Modernisierung mit Passivhaus-Komponenten

Bei der Modernisierung von Altbauten können ebenfalls Passivhaustechniken zum Einsatz kommen und zu sehr weit reichende Energieeinsparungen führen. Bei einer Vielzahl von Gebäuden konnten Energieeinsparungen zwischen 75 und 90% erreicht werden.

Mehr z.B. unter www.passiv.de/modernisierung

 

Gütesiegel, Zertifizierungen

Die Gütegemeinschaft energieeffiziente Gebäude e.V. verleiht das RAL-Gütezeichen Niedrigenergie-Bauweise. Um dieses Gütezeichen zu bekommen müssen Gebäude festgelegte Güte- und Prüfbestimmungen unterzogen werden. Die genauen Anforderungen und weitere Informationen zu dem Siegel finden Sie unter www.guetezeichen-neh.de/, hilfreiche Infos auch hier

Das Passivhaus Institut oder andere akkreditierte Stellen vergeben die Zertifikate „qualitätsgeprüftes Passivhaus“ und „EnerPhit – Qualitätsgeprüfte Modernisierung mit Passivhaus-Komponenten“ Details unter www.passiv.de/zertifizierung

Für weitere Informationen siehe das Best-Practice-Portal für klimaneutrales Bauen und Sanieren.

Förderungen

Energiesparendes Bauen, Maßnahmen zur Energieeinsparung oder zur Anwendung erneuerbarer Energie werden vom Bund, dem Land, Energieversorgern oder auch einigen Kommunen gefördert. Finanziellen Förderungen gibt es in Form von einmaligen, nicht rückzahlbaren Zuschüssen, zinsgünstigen Krediten oder steuerlichen Vergünstigungen.

Seit 2018 ist die umfassenden Datenbank des BINE Informationsdienstes eingestelt, ein Archiv der Informationen können Sie hier einsehen. Der Forschungsstand zum energieoptimierten Bauen ist auf der Seite des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie einzusehen.

Für die telefonische Auskunft sei auf auf diese Nummer verwiesen: Telefon: 06196 908-1625 (Bundesförderung für effiziente Gebäude).

 

Ansprechpartner

Aus Ostwestfalen-Lippe:

e&u energiebüro GmbH

Markgrafenstraße 3

33602 Bielefeld

Telefon: 0521/173144

Fax: 0521/173294

E-Mail: info@eundu-online.de

www.eundu-online.de

Niedrig-Energie-Institut Detmold (NEI)

Woldemarstr. 37

32756 Detmold

Telefon: 05231-390 747

Fax: 05231-390 749

E-Mail: NEI-DT@t-online.de

www.nei-dt.de

aus Deutschland:

Gütegemeinschaft energieeffiziente Gebäude e.V.

www.guetezeichen-neh.de

Passivhaus-Institut Darmstadt

passiv.de

Informationsgemeinschaft Passivhaus Deutschland

www.ig-passivhaus.de

Niedrig-Energie-Institut, Detmold

www.nei-dt.de

Sonnenhaus-Institut

https://www.sonnenhaus-institut.de

 

Literatur

  • Fotoband „1. Architekturpreis Passivhaus, die Finalisten (2011), eine kurze Bescchreibung findet sich hier und hier
  • Sie finden hier die Hinweise auf interessante Bücher für den 2. Architekturpreis Passivhaus
  • und die Broschüre: Das Passivhaus mit den Inhalten: Wie funktioniert ein Passivhaus? Welche Anforderungen werden an Komponenten, Planung und Ausführung gestellt? Wer liefert Komponenten? Wer plant und wer führt aus? Wie lebt man in einem Passivhaus, welche realisierten Objekte gibt es und warum ist das Passivhaus eine so attraktive Investition? (9. Aufage, 2016)
  • “Das Buch "1. Architekturpreis Passivhaus" dokumentiert die 10 Preisträger sowie die 14 Finalisten, die die Endrunde Architekturpreises 2010 erreichten.Hohe Energieeffizienz und gute Architektur müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Veröffentlichung zeigt, wie interessant und gut sie sich miteinander in Einklang bringen lassen.
  • Passivhaus-Institut (2012). Altbauten mit Passivhaus-Komponenten fit für die Zukunft machen. Zu bestellen unter www.passiv.de
  • Laible, J. (2011). Passivhaus Kompendium 2011: Wissen, Technik, Lösungen und Adressen. Laible Verlagsprojekte.
  • Haas, K-H. (2009). Der Weg zum Nullenergiehaus. Heidelberg. F.C. Müller Verlag.
  • Michael, K. Passivhäuser. Eine Einführung. Niedrig-Energie-Institut Detmold
  • IG Passivhaus Deutschland (2011). Aktiv für mehr Behaglichkeit: Das Passivhaus. Zu bestellen unter www.ig-passivhaus.de

Aus Ostwestfalen-Lippe

e&u energiebüro GmbH

Markgrafenstraße 3

33602 Bielefeld

Telefon: 0521/173144

Fax: 0521/173294

E-Mail: info@eundu-online.de

www.eundu-online.de

 

 

Niedrig-Energie-Institut Detmold (NEI)

Woldemarstr. 37

32756 Detmold

Telefon: 05231-390 747

Fax: 05231-390 749

E-Mail: NEI-DT@t-online.de

www.nei-dt.de

 

 

 

Linkliste

Passivhaus-Institut Darmstadt
www.passiv.de
Informationsgemeinschaft Passivhaus Deutschland
www.ig-passivhaus.de
Website der Passivhaus Dienstleistung GmbH. Alles rund um das Passivhaus, Förderungen etc
www.passivhaus-info.de
dena-Gütesiegel Effizienzhaus
www.dena.de/guetesiegel-effizienzhaus
Gütegemeinschaft energieeffiziente Gebäude e.V. (ehem. Gütegemeinschaft Niedrigenergie-Häuser e.V.)
www.guetezeichen-neh.de
Deutsche Energie-Agentur, dena
www.thema-energie.de
I
nformationen zur Effizienzhaus-Datenbank: Effizienzhäuser zum Anschauen.
effizienzhaus.zukunft-haus.info
Sonnenhaus-Institut
www.sonnenhaus-institut.de
Das Plusenergiehaus
www.plusenergiehaus.de
Niedrig-Energie-Institut Detmold (NEI)
www.nei-dt.de
e&u energiebüro GmbH, Bielefeld
www.eundu-online.de

Unterrichtsmaterialien

Wir bauen uns ein Sonnenhaus. oekonews; 3. Edition (1. Januar 2014). Dieses Buch für Kinder von 5 – 10 Jahren erklärt auf einfache und spielerische Weise, wie ein Passivhaus funktioniert und warum es Sinn macht, ökologisch und energiebewusst zu bauen. Geeignet für den Einsatz in Schulen, Kindergärten und für Kinder- und Umweltbildungsprojekte.

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