Umwelt und Nachhaltigkeit

Energiepass / Energieausweis

Hintergrund

Ein sehr großer Teil des Energieverbrauchs in Deutschland wird für das Heizen der Räume und die Warmwasserbereitung aufgewendet. Die Heizkosten stellen in privaten Haushalten den größten Anteil der Betriebskosten dar. Dennoch ist, anders als bei vielen Haushaltsgeräten und Autos, der Energieverbrauch von Gebäuden für deren Nutzer meist eine unbekannte Größe.

Seit 2014 gilt die Energieausweispflicht: bei Vermietung, Verkauf oder Verpachtung ihres Gebäudes müssen Hausbesitzer potentielle Mieter oder Käufer mit einem  Energieausweis über den energetischen Zustand des Gebäudes informieren; ausgenommen sind Denkmäler.

In einem Energieausweis werden wichtige Informationen zum energetischen Zustand des Gebäudes zusammengestellt. Im Mittelpunkt stehen die Einschätzung der Qualität des baulichen Wärmeschutzes von Fenstern, Wänden und Dach sowie die Beurteilung der energetischen Qualität der Heizungsanlage.

Rat und Tat

Der Energieausweis für Gebäude

Energieausweise haben ab dem Tag der Ausstellung eine 10-jährige Gültigkeit.  Werden umfangreiche Sanierungen am Gebäude durchgeführt, ist der Energieausweis anzupassen.
Die energetischen Kennwerte werden nicht mehr nur auf einer Skala von grün bis rot dargestellt, sondern zusätzlich einer von neun Effizienzklassen zugeordnet. Ähnlich wie bei der Kennzeichnung von Elektro- und Haushaltsgeräten reicht die Skala von A+ (niedriger Energiebedarf/-verbrauch) bis H (hoher Energiebedarf/-verbrauch). Diese Zuordnung gilt für neu ausgestellte Ausweise. Bereits vorliegende Energieausweise ohne Angabe von Effizienzklassen behalten ihre Gültigkeit.

Verkäufer und Vermieter müssen den Energieausweis bei der Besichtigung vorlegen. Nach Abschluss des Vertrags muss der Ausweis dann unverzüglich an den Käufer bzw. Mieter übergeben werden – zumindest in Kopie. Die wichtigsten energetischen Kennwerte aus dem Energieausweis müssen außerdem schon in der Immobilienanzeige genannt werden.

Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis

Beim bedarfsorientierten Ausweis werden Außenwände, Fenster, das Dach und Böden untersucht und der Wärmeverlust ermittelt, dazu kommt eine Bestandsaufnahme der Heizanlage. Neben dieser gründlichen Analyse sind auch Modernisierungsempfehlungen Bestandteil eines Bedarfspasses.

Der verbrauchsorientierte Ausweis weist nur den zu erwartenden Energieverbrauch aus. Er wird lediglich auf Basis der letzten Heizkostenabrechnungen erstellt.

Weitere Informationen finden Sie u.a. auf diesen beiden Seiten:
https://www.dena.de/20-jahre-dena/energieausweis/ und dena Factsheet zum Energieausweis, Hintergruende, Daten-und Empfehlungen zum Energiebedarfs und Energieverbrauchsausweis.

Fachleute empfehlen einen bedarfsorientierten Energiepass. Nur dieser bietet fundierte Informationen und Aussagen über den energetischen Zustand des Gebäudes. Beim Verbrauchsausweis werden nur die Verbrauchswerte der vergangen Jahre zugrunde gelegt, die stark vom Verhalten der Bewohner abhängen.

Kosten

Die Preise für einen Energieausweis sind nicht festgelegt, sondern müssen zwischen Eigentümer und Passaussteller verhandelt werden. Für einen bedarfsorientierten Ausweis werden je nach Gebäudegöße zwischen 200 und 400 Euro verlangt, bei sehr großen Gebäuden auch mehr. Für verbrauchsorientierte Pässe sollten 100 Euro investiert werden.

Wer stellt Energieausweise aus

Die Qualifikationsanforderungen für die Aussteller von Energieausweisen sind in der Energieeinsparverordnung geregelt. Eine zentrale Zulassungsstelle gibt es allerdings nicht. Die Deutsche Energieagentur (dena) pflegt eine Ausstellerdatenbank, in der interessierte Gebäudebesitzer einen Energieausweisaussteller in ihrer Region finden können. Die Qualifikation der Aussteller wird vor der Aufnahme in die Datenbank durch die dena geprüft. Die Aussteller von Energieausweisen müssen eine baunahe Ausbildung als Eingangsqualifikation absolviert haben. Berechtigt sind z.B. Architekten, Ingenieure und qualifizierte Handwerker.

Auf der Internetseite der Energieagentur zum Energiepass können Sie unter dem Stichwort "Expertensuche" entsprechende Einrichtungen und Personen suchen:
https://www.energie-effizienz-experten.de/

Gütesiegel für Energieausweise

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) vergibt ein Gütesiegel für hochwertige Energieausweise.

Dieses Siegel dokumentiert, dass der Ausweis durch einen bei der dena registrierten Aussteller (mit entsprechender Qualifikation) nach den Qualitätsstandards der dena ausgestellt worden ist. Das Gütesiegel bekommen nur Energieausweise, die auf der Grundlage einer technischen Analyse des Gebäudes (Bedarfsausweis) ausgestellt werden.

Da die gesetzlichen Vorgaben (Energieeinsparverordnung) beim Energieausweis großen Spielraum zulassen sowohl bei der Qualifikation von Ausstellern als auch beim Ausstellungsverfahren - bietet das Gütesiegel Gebäudeeigentümern Entscheidungshilfe.

Regelheft dena-Guetesiegel EA (PDF, 2008)

Energiebedarfsausweis für Neubauten

Für Neubauten ist nach der Energieeinsparverordnung bedarforientierter Energieausweis Pflicht.
www.gebaeudeenergiepass.de

Bildnachweis

Energiepass eines Wohnhauses: © Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

Gütesiegel: © Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

Aus Ostwestfalen-Lippe

Energetische Hinweise und Tipps auf der Homepage der Stadt Bielefeld

KlimaTisch Bielefeld

Die Akteure des KlimaTisch Bielefeld e.V. sind u. a. zu Hause in den Bereichen Energieberatung, Baubiologie, Architektur, Ingenieurwesen, Zimmerei, Dachdecker sowie Malerhandwerk, Solartechnik, Heizung / Sanitär und Finanzen. Sie haben sich das Ziel gesetzt, mehr Aufmerksamkeit für die wichtigen Zukunftsthemen Energieeinsparung, Klimaschutz, CO2-Reduktion sowie nachhaltiges Sanieren und Bauen bei Bielefelderinnen und Bielefeldern zu erreichen, sie zum Handeln zu motivieren und so das Erreichen lokaler Klimaschutzziele.
klimatisch-bi.de ist die Homepage dieses Zusammenschlusses. Energieberatung wird hier als Dienstleistung verstanden, mit dem gutes Geld verdient wird, auf eine kommunale Beratung wie es sie schon einmal gab, wird verzichtet.

KlimaTisch Gütersloh

Der Güterloher KlimaTisch e.V. kümmert sich um wärmetechnische Verbesserungen des Gebäudebestandes in der Stadt Gütersloh. Über 90 Mitglieder z.B. Architekten, Ingenieure und Kreditinistitute engagieren sich im Verein. Durch Information und Beratung der Gebäudeeigentümer und Fortbildung von Mitgliedern soll die energetische Modernisierung der Gütersloher Altbausubstanz gefördert werden. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Seite:
www.klimatisch.de

ALTBAUNEU Kreis Gütersloh

Energetische Gebäudemodernisierung = lokale Wirtschaftsförderung, Wissenswertes zur Altbaumodernisierung

www.alt-bau-neu.de/kreis-guetersloh

Klima-Themen in Herford

Gebäude sanieren - Energie sparen - Klima schützen

Informationen zum Thema Klima in der Stadt Herford finden sich hier und für den Kreis Herford auf dieser Seite.

e|u|z - Energie- und Umweltzentrum Lemgo

Mittelstraße 131-133

32657 Lemgo

www.euz-lemgo.de

Weiterführende Infos

e & u energiebüro GmbH

Markgrafenstraße 3

33602 Bielefeld

Telefon: 0521/173144

Fax: 0521/173294

E-Mail: info@eundu-online.de

eundu-online.de

e|u|z - Energie- und Umweltzentrum Lemgo
Beratungszentrum HdT

Mittelstraße 131-133

32657 Lemgo

www.euz-lemgo.de

Niedrig-Energie-Institut Detmold (NEI)

Woldemarstr. 37

32756 Detmold

Telefon: 05231-390 747

Fax: 05231-390 749

E-Mail: NEI-DT@t-online.de

www.nei-dt.de

  • Deutsche Energieagentur (2020). Dena-Factsheet: Der Energieausweis - Hintergründe, Daten und Empfehlungen zum Energiebedarfs- und Energieverbrauchsausweis
  • Goller, A. /Mezger, K./ Wertenson, A. (2009). Wegweiser Gebäudeenergieausweis. Mit Checklisten für Hauseigentümer und Mieter. Berlin. Beuth Verlag.

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