Umwelt und Nachhaltigkeit

Erdwärme

Hintergrund

„Geothermie ist die unterhalb der festen Oberfläche der Erde gespeicherte Wärmeenergie. Man nennt sie daher auch Erdwärme…. Je tiefer man in das Innere der Erde vordringt, um so wärmer wird es. Bei uns in Mitteleuropa nimmt die Temperatur um etwa 3 °C pro 100 Metern Tiefe zu. Heute geht man davon aus, daß im Erdinneren, im Kern der Erde, Temperaturen von etwa 5000 - 6000 °C erreicht werden. Diese in der Erde gespeicherte Wärme ist nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich.“

Quelle: www.geothermie.de

 

Für Privathaushalte ist die Nutzung der Wärme in den oberen Erdschichten interessant. Ein durchschnittlicher Erdboden ist in zehn bis fünfzehn Metern Tiefe acht bis zehn Grad warm, auch bei Minustemperaturen im Winter. Diese Erdwärme reicht aus, um mit Hilfe von Erdwärmesonden und einer Wärmepumpe die Heizung oder die Warmwasseversorgung zu betreiben.

Ein Wärmesammler wird im Boden verlegt. In ihm zirkuliert eine Flüssigkeit, die dem Boden Wärme entzieht. Mit Hilfe der Wärmepumpe wird sie auf das Niveau gebracht, das für die Heizung oder die Warmwasserversorgung eines Hauses nötig ist. Die Wärme wird durch die Pumpe sozusagen verdichtet, und kann dann an die Heizung weitergegeben werden.

In der PDF "Geothermie. Erdwärme für Nordrhein-Westfalen" der ehemaligen Energieagentur NRW aus dem Jahr 2007 wird auf 20 Seiten grundsätzliches über die Erdwärme erklärt. Und hier erfahren Sie mehr zu dem Aspekt des Lärmschutzes von Luftwärmepumpen.

Anworten auf folgende Fragen gibt der NDR auf dieser Internetseite

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es? Wie funktionieren Wärmepumpen? Sind Wärmepumpen klimafreundlich? Wann ist der Einbau einer Wärmepumpe sinnvoll? Welche Wärmepumpe ist für mein Haus die Beste? Wie stark fördert der Staat den Einbau einer Wärmepumpe? Mit welchen laufenden Kosten ist zu rechnen? Machen Wärmepumpen Lärm? Wie schnell geht der Einbau einer Wärmepumpe? Muss eine Wärmepumpe genehmigt werden? Sind Wärmepumpen auch für Mehrfamilienhäuser sinnvoll?       

"Bauherren entscheiden sich nicht nur aus Umweltgesichtspunkten, sondern auch aus ökonomischen Gründen für die Wärmepumpe. Der Einsatz der Wärmepumpe ist heute ohne Förderung wirtschaftlich. Durch die Nutzung der Wärmepumpe können Bauherren etwa die Hälfte der bisherigen Energiekosten sparen. Dadurch amortisieren sich die im Vergleich zu konventionellen Heizungen höheren Investitionskosten bereits nach wenigen Jahren.“ Quelle: www.waermepumpen-marktplatz-nrw.de (2006). Diese Quelle gibt es als Internetseite nicht mehr. Wir haben das Zitat nicht gelöscht, weil die Aussage nach wie vor richtig ist.

Rat und Tat

Informationen zum Heizen mit Erdwärme

Viele Informationen rund um die Planung einer Erdwärmeheizung sind auf der Internetseite www.gd.nrw.de des Geologischen Dienstes nachzulesen.

Hier findet man Informationen, welche Aspekte bei der Planung zu beachten sind, welche Genehmigungen bei Behörden einzuholen sind u. v. m.

Auch das Verbraucherportal des Bundesverbandes Wärmepumpe www.waermepumpe.de bietet viele Informationen.

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien, kurz Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) genannt, soll den Ausbau von Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen fördern. Ein Element dabei ist die Zahlung fester Vergütungssätze für regenerativen Strom. Das Gesetz gehört zu einer ganzen Reihe von Maßnahmen, mit denen die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas oder Kohle verringert werden und zum Klimaschutz beitragen werden soll. Gesetzestext und Informationen unter:
www.erneuerbare-energien.de und Erneuerbare Energien in Zahlen 2020

Das neue EEG 2021 - der Beschluss der Ampelkoalition 2021

Das sog. neue Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) trat zum 1. Januar 2021 in Kraft.

"Die heute im Bundeskabinett besprochene EEG-Novelle sieht eine Ausschreibung auf 10 GW pro Jahr an Solar- und Windkraftanlagen vor. Laut Wuppertal Institut braucht es jedoch einen jährlichen Zuwachs von mindestens 25-30 GW, um bis 2035 klimaneutral werden und die 1,5-Grad-Grenze einhalten zu können." Quelle: Presseerklärung von Fridays for Future zum Beschluss der Bundesregierung bzgl. EEG im April 2021.

Finanzielle Förderung

Unter bestimmten Voraussetzungen sind Mittel aus dem Marktanreizprogramm zur Förderung der Erneuerbaren Energien über das Bundesamt für Wirschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu erhalten www.bafa.de

Förder.Navi

Viele Maßnahmen zur Energieeinsparung oder zur Anwendung Erneuerbarer Energien werden vom Land NRW oder dem Bund gefördert. Die Datenbank der Energieagentur.NRW listet die verschiedenen Programme  Förder.navi

Auch einige Energieversorger fördern in unterschiedlicher Form Erdwärmenutzungsanlagen. Fragen Sie bei Ihrem Versorger nach entsprechenden Programmen.

Standortcheck "Geothermie in NRW Einsatz von Erdwärmesonden"

Der Geologischen Dienstes NRW gibt Ihnen mit dem kostenlosen Online-Standortcheck "Geothermie in NRW - Einsatz von Erdwärmesonden" Auskunft über die Einsatzmöglichkeiten von Erdwärmekollektoren bis 2 m und Erdwärmesonden bis 100 m Tiefe.

Der Check informiert grundstücksbezogen über das geothermische Potenzial, zu Wasserschutzgebieten und zu Bereichen, die aus hydrogeologischer Sicht ungünstig sind. Für jedes Grundstück in NRW lässt sich jetzt schnell und kostenfrei prüfen, ob beim Neubau eines Gebäudes oder bei einem notwendigen Austausch der Heizungsanlage eine Wärmepumpenheizung mit Erdwärme wirtschaftlich ist. 
www.geothermie.nrw.de

Bildnachweis

Bohrgerät für eine Erdsonde: © Matthias Ruhbaum / PIXELIO

Aus Ostwestfalen-Lippe

Erdwärme für Herford und Vlotho

Ehemalige britische Militärliegenschaften werden in Herford und Vlotho derzeit in die Wohnparks "Waldfrieden" und "Exter" umgebaut. Die insgesamt etwa 225 Wohneinheiten in Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern werden wärmetechnisch mit monovalentbetriebenen Sole-Wasser-Wärmepumpen wunschgemäß auch in Verbindung mit solarthermischen Anlagen für Heizung und Brauchwarmwasser mit zwei Erdsonden als Wärmequelle versorgt. Die erforderliche Sondentiefe wurde mit 50 m ermittelt. Alternativ können die Bauherren auch eine Wärmerückgewinnungsanlage mit integrierter Luft/Luft-Wärmepumpe als Vollheizung und zur Brauchwassererwärmung einsetzen. Das Angebot des Bauträgers umfasst darüber hinaus die Errichtung einer Fotovoltaikanlage je Gebäude. Alle Gebäude werden grundsätzlich in Niedrigenergiehaus-Bauweise errichtet. Ein begleitendes Monitoring wird 16 verschiedene Parameter wie Messgrößen und Störungen der Energieanlagen auf einen Leitrechner aufnehmen, speichern und für Auswertungen bereitstellen.

Die Datenerfassung dient u. a. dazu, die Auswirkungen des Energieentzuges aus dem Erdreich zu untersuchen, die Netzlast und den Gleichzeitigkeitsfaktor während des Wärmepumpenbetriebs zu ermitteln und Lastganglinien für den Haushaltsstrombedarf festzustellen. Die Projekte "Stiegelpotte", "Sattlerweg" und "Waldfrieden/Exter" sind vom Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr (MWMEV) NRW im Rahmen der Landesinitiative Zukunftsenergien aus dem REN-Programm NRW gefördert worden.

Quelle: www.geothermie.de/nrw

Netzwerk Energie Impuls OWL

Erneuerbare Energien und Steigerung der Energieeffizienz - das sind die Zukunftsenergien, auf die wir setzen. Für deren Weiterentwicklung arbeiten über 100 Mitglieder der unterschiedlichsten Kompetenzfelder im Netzwerk Energie Impuls OWL zusammen.

energie-impuls-owl.de

Weiterführende Infos

Bundesverband Geothermie

Der Bundesverband Geothermie bietet Beratung zu Fragen der Erdwärmenutzung an. Adressen und Ansprechpartner finden Sie auf der Internetseite www.geothermie.de des Vereins.

Geologischer Dienst NRW

Die Internetseiten des Geologischen Dienstes NRW zum Thema Erdwärme geben Antworten auf wichtige Fragen zur oberflächennahen und tiefen Erdwärmenutzung.

Kontakt: www.gd.nrw.de

Energieberatung der Stadtwerke Bielefeld
Beratungszentrum HdT

Jahnplatz 5 | 33602 Bielefeld

Telefon: (0521) 51-44 17

www.stadtwerke-bielefeld.de

Energie-Hotline der Deutschen Energie-Agentur (dena)

Unter 08000 736 734 beantwortet ein Expertenteam der dena Montag bis Freitag kostenlos von 7.00 bis 20.00 Uhr alle Fragen zum Thema Energie.

Ob rationelle Energienutzung im Bau- oder Strombereich, der Einsatz Erneuerbarer Energien, Kraft-Wärme-Kopplung, Biomasse, Wind- und Solarenergie oder Förderprogramme: Die geschulten Ingenieure geben Tipps, sorgen für Klarheit und verweisen Sie auf qualifizierte Berater oder weiterführende Fachinformationen.

Privatpersonen sowie Wohnungs- und Hauseigentümer werden hier ebenso beraten wie die Fachakteure aus den einschlägigen Branchen.

Quelle: dena.de

Geothermie - Energie aus dem heißen Planeten 

Entdeckungsreise durch eine unerschöpfliche Energiequelle. Materialien und Informationen für Schüler und Lehrer.

Für Kinder und Jugendliche; Klassen 7-10

Zu beziehen über das Umweltbundesamt uba-info-medien

oder beim

Bundesverband Geothermie www.geothermie.de

  • Bartosch,U. /Hennicke,P./ Weiger, H. (Hrsg.). (2014). Gemeinschaftsprojekt Energiewende. Der Fahrplan zum Erfolg. München. oekom Verlag.
  • Stober, I./ Bucher, K. (2014). Geothermie. Wiesbaden. Springer Spektrum Verlag
  • Bundesverband Geothermie (2012). Erdwärme. Tipps für Hausbesitzer und Bauherren. Zu bestellen und als Download unter:
    www.geothermie.de/publikationen
  • Bundesumweltministerium (2012). Erneuerbare Energien, Fragen und Antworten. Kostenlos zu bestellen und als Download unter:
    www.erneuerbare-energien.de/mediathek
  • BINE Informationsdienst (2012). Geothermie - Energie aus dem Innern der Erde. Frauenhofer Irb Verlag.
  • Drescher, S./ Kley, Ch./ Schlabbach, J. (2010). Nutzung oberflächennaher Erdwärme in Ein-und Mehrfamilienhäusern. Grundlagen, Technik und Wirtschaftlichkeit. Vde-Verlag.
  • Umweltbundesamt (2010). Energieziel 2050: 100% Strom aus erneuerbaren Quellen. Kostenlos zu bestellen und als Download unter:
    www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien
  • Scheer, H. (2010). Der energethische Imperativ. 100% jetzt: Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist. München. Kunstmann Verlag.

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