Umwelt und Nachhaltigkeit

Heizen mit Holzpellets

Hintergrund

Holzpellets sind zylindrische Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (Sägemehl, Hobelspäne, Waldrestholz) mit einem Durchmesser von 6 - 8 mm und einer Länge von 5 - 45 mm. Sie werden ohne Zugabe von chemischen Bindemitteln unter hohem Druck hergestellt und haben einen Heizwert von fünf Kilowattstunden pro Kilogramm. Damit entspricht der Energiegehalt von einem Kilogramm Pellets ungefähr dem von einem halben Liter Heizöl oder einem halben Kubikmeter Gas. Heizen mit Brennholz oder Holzpellets ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Dies ist ein Grund für die gestiegene Nachfrage.

Das Umweltbundesamt sieht die Entwicklung kritisch. Das Amt warnt vor einer Feinstaubbelastung durch Brennholz. Denn die beliebten Kaminöfen belasten ihrer Ansicht nach die Luftqualität. Und zwar so stark, dass die Feinstaubemissionen aus der Holzverbrennung die Auspuffemissionen von Lkw und Pkw bei weitem übersteigen würden, so das Umweltbundesamt, das sich dabei auf Analysen der Universität Rostock bezieht. Diese würden zeigen, dass beim Heizen mit Holz feine Partikel entstehen, die in die Lunge eindringen und schwere Krankheiten auslösen könnten.

Im Vergleich der Klimaauswirkung bei Oel und Gas sprechen dennoch Gründe für die kleinen Presslinge:

"Verringerung des Treibhauseffekts:

Pellets werden im Gegensatz zu fossilen Energieträgern als CO2-neutral bezeichnet. Das bedeutet, dass bei der Verbrennung der Pellets die Menge an Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird, die der Baum zuvor beim Wachsen aufgenommen hat (geschlossener Kohlenstoffkreislauf). Bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wird dagegen Kohlendioxid freigesetzt, das seit Millionen von Jahren gespeichert ist. Diese Freisetzung führt zu einer Erhöhung des CO2-Gehaltes in unserer Atmosphäre und ist maßgeblich für den anthropogenen (von Menschen gemachten) Treibhauseffekt verantwortlich...

Der für die Herstellung der Holzpellets benötigte Energieaufwand beträgt ca. 2 bis 3 % des Energiegehaltes der Pellets (...)

Holz ist ein regional nachwachsender, ständig verfügbarer Brennstoff. Diese Tatsache ermöglicht Deutschland gerade in Zeiten knapper werdender fossiler Ressourcen eine bedeutende Unabhängigkeit von Heizöl und Erdgas fördernden Ländern.

Transportfähigkeit:

Die Rieselfähigkeit der Pellets und die Normierung der Pelletgröße ermöglichen eine einfache Handhabung, einen leichten Transport sowie den Einsatz automatischer Fördersysteme. Dadurch können die Pellets problemlos mit einem Tankwagen geliefert, in den Vorratskeller gepumpt und von dort vollautomatisch zum Brenner befördert werden. Pelletsheizungen stehen damit Ölheizungen in punkto Komfort in keiner Weise nach (...)

Stoffeigenschaften:

Der Aschegehalt (< 0,5 %) sowie die Restfeuchte (< 10 %) sind geringer als bei den anderen biogenen Brennstoffen, was zu einem deutlich höheren Heizwert der Pellets führt. Die geringe Restfeuchte ermöglicht außerdem eine problemlose Lagerung in geschlossenen Räumen. Um diese Vorteile jedoch gewährleisten zu können, muss die Lagerung in trockenen Räumen erfolgen."

Quelle: Aktion Holzpellets (2006)

Dennoch sollte bei Investitionen in die Heizungsanlage, immer auch die Auswirkung auf Gesundheit und Klima mitbedacht werden.

Rat und Tat

Das Deutsche Pelletinstitut hat viel Wissen und Tipps zum Thema Pelletheizungen aufgelistet.

Unter der Rubrik Verbrauchertipps finden Sie Erläuterungen, welche Kosten mit einem Pelletheizsystem verbunden sind, Informationen zum Kauf von Pellets und Anlagen, Informationen was Sie bei der Auswahl der Anlage beachten sollten, wie sich Kosten beim Pelletkauf verringern lassen und vieles mehr. Auch über die aktuellen Förderprogramme wird informiert.

Qualitätssiegel für Pellets

Um der wachsenden Zahl an Pelletnutzern einen Brennstoff mit hoher Qualität zu bieten, unterliegen Pellets weltweit geltenden Normen. Diese Norm ISO 17225-2 definiert drei unterschiedliche Güteklassen: A1 – als höchste Klasse, A2 und B.

Das Siegel - ENplus -sorgt für möglichst geringe Emissionen und ein störungsfreies Heizen bei gleichzeitig hohem Brennwert. Auch Pellets von einwandfreier Qualität können durch unsachgemäße Lagerung oder die Zustellung in ungeeigneten Fahrzeugen Qualitätsmängel aufweisen. Daher wird im ENplus-System nicht nur die Produktion, sondern auch die Lieferung der Pellets zertifiziert. Das bedeutet, dass sowohl Händler:in, als auch Produzent:in ENplus zertifiziert sein müssen, um die Ware mit dem ENplus Siegel verkaufen zu dürfen.

EN plus A1 soll die Güteklasse mit die höchsten Qualität der Holzpellets aufweisen, zudem wird die gesamte Prozesskette überwacht. Eine . Identifikationsnummer ermöglicht die Rückverfolgung bis zum Hersteller.

Die DIN plus ist eine ursprünglich deutsche Zertifizierung. Die DIN plus Zertifizierung ist an die neue EU-Norm 14961-2 für Holzpellets angepasst worden - DIN plus 2010. Ausführliche Informationen siehe hier.

Das DIN plus Zertifikat sieht allerdings nur eine Güteklasse für Endverbraucher Holzpellets vor, die sich an der EU-Güteklasse A1 orientiert. Auch die DIN plus wird regelmäßig durch eine Prüfstelle des TÜV Rheinlands, die DIN CERTCO, überprüft.

Ausführliche Informationen dazu lesen Sie unter enplus-pellets.de (Österreich)

Tipps zum cleveren und umweltfreundlichen Heizen

Viele Tipps zu Heizung und Heizen hat der Bund der Energieverbraucher auf folgender Seite zusammengestellt:

energieverbraucher.de/

Finanzielle Förderung

Die Anschaffung einer Pelletheizung wird finanziell gefördert. Informationen zu günstigen Darlehen und Zuschüssen finden Sie unter www.aktion-holzpellets.de/vorteile-foerderung

Förder.Navi

Energieberatungen und viele Maßnahmen zur Energieeinsparung oder zur Anwendung Erneuerbarer Energien werden vom Land NRW oder dem Bund gefördert. Das Portal der Energieagentur NRW bietet Ihnen die Informationen dazu Förder.navi.

Bildnachweis

Holzpellets: © Rainer Sturm / PIXELIO

Holzpellethaufen ©Thorben Wengert / PIXELIO

Netzwerk Energie Impuls OWL

Erneuerbare Energien und Steigerung der Energieeffizienz - das sind die Zukunftsenergien, auf die wir setzen. Für deren Weiterentwicklung arbeiten über 100 Mitglieder der unterschiedlichsten Kompetenzfelder im Netzwerk Energie Impuls OWL zusammen.

Die Homepage energie-impuls-owl.de führt zu einem OWL-weiten Netzwerk, das sich Energieefizienz durch technische Entwicklung und den Einsatz erneuerbaren Energie auf die Fahnen geschrieben hat.

Weiterführende Infos

Energieberatung der Verbraucherzentralen

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW ist eine anbieterunabhängige Beratung. Verbraucher können sich hier zu allen Aspekten rund um das Thema Energie informieren lassen. Die Beratung findet in den Räumen der Beratungsstellen nach vorheriger Anmeldung statt oder auch vor Ort bei Ihnen zuhause.

In OWL werden Energieberatungen in Bielefeld, Detmold, Gütersloh, Minden, Paderborn und Rheda-Wiedenbrück angeboten. Man kann sich aber auch online beraten lassen. Hier ist der entsprechende Link: verbraucherzentrale-energieberatung.de

Energieberatung der Stadtwerke Bielefeld

Für Privatkunden

Beratungszentrum Haus der Technik (HdT)

Jahnplatz 5 | 33602 Bielefeld

jp5@stadtwerke-bielefeld.de

05 21 51-1555

und mit Online-Terminbuchung

Für Geschäftskunden hier

 

 

 

Energieberatung der dena (Deutsche Energieagentur gmbH)

Unter 08000 736 734 ( Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Geschäftsbereich Energieeffiziente Gebäude) beantwortet ein Expertenteam der dena Montag bis Freitag kostenlos von 7.00 bis 20.00 alle Fragen zum Thema Energie. Ob rationelle Energienutzung im Bau- oder Strombereich, der Einsatz Erneuerbarer Energien, Kraft-Wärme-Kopplung, Biomasse, Wind- und Solarenergie oder Förderprogramme: Die geschulten Ingenieure geben Tipps, sorgen für Klarheit und verweisen Sie auf qualifizierte Berater oder weiterführende Fachinformationen.

Privatpersonen sowie Wohnungs- und Hauseigentümer werden hier ebenso beraten wie die Fachakteure aus den einschlägigen Branchen. 
https://www.dena.de/themen-projekte/energieeffizienz/private-haushalte/.

oder über die Kontaktseite der sog dena.

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe bietet verschiedene Bildungs-Angebote zu Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen.

Da gibt es eine Bildungsmediathek, ein Exkursionsnetzwerk und einen bundesweiten Schulwettbewerb.

Zu dem Einsatz von Holzpellets siehe hier

 

 

  • Bartosch,U. /Hennicke,P./ Weiger, H. (Hrsg.). (2014). Gemeinschaftsprojekt Energiewende. Der Fahrplan zum Erfolg. München. oekom Verlag.
  • Umweltbundesamt (2020). Heizen mit Holz - Ein Ratgeber zum richtigen und sauberen Heizen. Zu bestellen und als Download unter:
    www.umweltbundesamt.de/info-medien
  • Ebert, H. (2013). Heizen mit Holz: in allen Ofenarten. Staufen bei Freiburg: Ökobuch Verlag.
  • Auf den Internetseite/Mediathek des Deutschen Pelletinstituts finden sich Printmedien (Infoblätter, Flyer, Newsletter) und auch Videos zum Thema Pellets
  • Döring, S. (2010). Pellets als Energieträger. Technologie und Anwendung. Springer Verlag. Berlin

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