Umwelt und Nachhaltigkeit

Elektrosmog

Hintergrund

Elektrosmog bezeichnet jede Art von Strahlung, die von künstlichen elektrischen Quellen herrührt; elektrische und magnetische Felder, die von elektrischen Leitungen und Geräten ausgehen sowie elektromagnetsche Wellen, die sich von Senderantennen ausbreiten.

Darüber, ob sogennannter Elektrosmog krank machen kann oder nicht, gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Die Wirkung der elektromagnetischen Felder auf Mensch und Umwelt ist trotz vieler Forschungsarbeiten nicht eindeutig belegt.

Für die offiziellen Institutionen gilt es bislang nicht als erwiesen, dass die Strahlungen zu Schäden führen können. Außer Acht gelassen wird dabei, dass aufgrund der kurzen Zeit, in der Mobilfunk erst betrieben wird, bestimmte Erkenntnisse zur möglichen langfristigen Krankheitsentstehung noch gar nicht vorliegen können.

Kritische Experten weisen auf wissenschaftliche Untersuchungen und persönliche Erfahrungen hin, die genau solche Schädigungen aufzeigen.

Insbesondere Mobilfunkstrahlen verunsichern die Menschen. Es wird befürchtet, dass sie allerhand Krankheiten von Kopfschmerzen über Herz-Kreislaufstörungen bis zu Krebs und Missbildungen auslösen. Mobilfunkmasten, die an immer mehr Orten errichtet werden, lösen Befürchtungen bei Anwohnern aus. In einigen Gemeinden haben Bürgerinitiativen verhindert, dass weitere Masten aufgestellt werden.

Weniger beachtet werden dagegen häufig die Belastungen, die beim Telefonieren mit einem Handy auftreten; dabei sind sie nicht selten intensiver als die durch die Funkmasten.

An dieser Stelle finden Sie vor allem Informationen zum Themfeld Elektrosmog und Mobilfunk.

Rat und Tat

Allgemeine und vertiefende Informationen

Fundierte Informationen zum Thema Elektrosmog bietet die Internetseite des

EMF-Portals.

Das EMF-Portal wird vom Forschungszentrum für Elektromagnetische Umweltverträglichkeit mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums betrieben.

Man findet hier viele Erklärungen zu physikalischen Grundlagen, Texte zu biologischen Wirkungen, Grenzwerten sowie ein umfangreiches Glossar, in dem Fachbegriffe erklärt werden.

Strahlungsarme Handys

Wählen Sie ein strahlungsarmes Gerät aus. Der sogenannte SAR-Wert ("Spezifische Absorptionsrate") gibt Auskunft über die Strahlungsbelastung eines Handys, die während des Telefonierens unter vergleichbaren Bedingungen auf den Körper einwirkt. Der SAR-Wert sollte möglichst niedrig sein; der gesetzlich festgelegte Grenzwert liegt bei 2 Watt pro Kilogramm. Handys, die das Umweltzeichen Blauer Engel erwerben wollen, dürfen einen SAR-Wert von 0,6 Watt nicht überschreiten. Das Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlicht u.a. eine Liste mit den unterschiedlichen SAR-Werten verschiedener Handys auf der Internetseite www.bfs.de/oekolabel

Auch unter www.handywerte.de finden sich entsprechende Listen.

Strahlungsarme Handys mit Umweltzeichen "Blauer Engel"

Seit 2002 gibt es das Umweltzeichen "Blauer Engel" für besonders strahlungsschwache Mobiltelefone.

Einen "Blauer Engel" bekommen nur die Geräte, deren SAR-Wert bei höchstens 0,6 Watt pro Kilogramm liegt. Demgegenüber liegt der gesetzliche Grenzwert für die höchstzulässige Belastung bei 2 Watt pro Kilogramm. Zwar erfüllen Geräte, die auf dem Markt sind das Kriterium für die Vergabe des "Blauen Engels", dennoch findet sich bisher (fast) kein Gerät mit diesem Gütezeichen.

Weitere Informationen zu Handys mit "Blauem Engel" erhalten Sie unter www.blauer-engel.de/

Möglichst nur kurze Gespräche

Telefonieren Sie nur kurz mit dem Handy, wenn es ein Festnetztelefon gibt verwenden Sie das, gerade auch für längere Gespräche.

Wechseln Sie die Seite

Bei längeren Gesprächen wechseln Sie das Handy zum anderen Ohr.

Mobiltelefone so oft wie möglich abschalten

Auch in Bereitschaftsschaltung senden Mobiltelefone Strahlung aus, schalten Sie das Gerät so oft wie möglich aus.

Handys nicht am Körper tragen

Es wird empfohlen Handys inicht am Körper, vor allem nicht in der Nähe von empfindlichen Körperteilen (Keimdrüsen, Bauch von Schwangeren) zu tragen.

Nur bei gutem Empfang telefonieren

Schlechter Empfang bedeutet, dass das Gerät mehr Leistung braucht, um die Verbindung herzustellen und zu halten, dadurch wird auch die Strahlung stärker. Also besser ins Freie gehen, als beispielsweise in einem Aufzug telefonieren. Auch Auto-Karosserien lassen Handywellen schlecht passieren. Das Gerät sendet daher mit maximaler Leistung, also hoher Strahlung.

Besser SMS verschicken

Beim Verschicken von SMS wird das Handy nicht am Kopf gehalten, so dass die Strahlung unbedenklicher ist, zudem dauert die Versendung nur ganz kurz.

Handy erst ans Ohr, wenn die Verbindung hergestellt ist

Die Strahlung ist am höchsten, wenn sich die Verbindung aufbaut. Nehmen Sie daher das Handy erst dann ans Ohr, wenn der Gesprächspartner sich meldet.

Kinder und Handys

Britische Wissenschaftler empfehlen Kinder nur in Ausnahmefällen per Handy telefonieren zu lassen. Aufgrund der noch dünneren Schädeldecke und weil das Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet wird zur Vorsicht gemahnt.

Abschirmmaterialien

Abschirmprodukte aller Art werden von unterschiedlichsten Anbietern beworben. Die Zeitschrift Ökotest hat im Frühjahr 2003 Geräte, die vor Elektrosmog schützen sollen getestet. Das Ergebnis war ernüchternd. Nur zwei der 22 untersuchten Vorrichtungen waren in der Lage, Handy-Strahlung abzuschirmen. Bevor Sie solche Produkte kaufen prüfen Sie sehr, sehr genau, was Ihnen da angeboten wird. Fordern Sie entsprechende Wirksamkeitsnachweise und Messergebnisse. In diesem Bereich wird offensichtlich nicht selten versucht mit der Angst Geschäfte zu machen.

Ein Internetportal mit Anbietern für Abschirmvorrichtungen aller Art ist die Seite Ohne Elektrosmog Wohnen.

Datenbank zu Funksendestandorten und Messpunkten

Auf der Internetseite kann man sich Kartenausschnitte mit Messpunkten und Sendestandorten anzeigen lassen. Die Bundesnetzagentur, ehemalige Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, betreut diese Datenbank, dazu gehört ein Glossar. 

emf2.bundesnetzagentur.de/karte

Gemeinsam aktiv werden

In der Broschüre "Streitfall Mobilfunk - Leitfaden für Initiativen" gibt der Bund für Umwelt- und Naturschutz Rheinland-Pfalz eine kurze Übersicht über die aktuelle Situation sowie über die Einflussmöglichkeiten von Seiten der Bevölkerung. Auf 25 Seiten werden die wesentlichen Schritte zur Gründung und Entwicklung einer Initiative aufgezeigt.

Die Publikation kann beim BUND-Landesverband Rheinland-Pfalz angefordert oder auf der Seite Streitfall Mobilfunk heruntergeladen werden.

Bildnachweis

Starkstromleitung über einem Wohnhaus: © B.Hiss /Bundesumweltministerium

Verschiedene Mobiltelefone: © Gabi Schoenemann / PIXELIO

Sendemast mit Mobilfunkmasten: C.Trischler

Aus Ostwestfalen-Lippe

Mobilfunk in Bielefeld

Das Umweltamt der Stadt Bielefeld bietet eine Mobilfunkkarte. Es handelt sich dabei um einen Stadtplan mit sämtlichen Standorten von Sendemasten der verschiedenen Netzbetreiber. Darüberhinaus können aktuelle Messergebnisse an verschiedenen Messpunkten der Stadt eingesehen werdem.

Mobilfunk in Bielefeld

Bürgerinitiative Gegenwelle

Gegenwelle e.V. ist eine gemeinnützige Bürgerinitiative in Paderborn Mastbruch.

Gegenwelle e.V. kämpft gegen Mobilfunktürme in Wohngebieten, mittlerweile mit engagierten Menschen aus ganz Europa.

www.gegenwelle.de

Weiterführende Infos

Mess- und Beratungsstelle Elektrosmog

bietet unabhängige Messungen, Beratungen und Begutachtungen zu Gesundheitsrisiken durch Mobilfunk, Hochspannungsleitungen und Elektroinstallationen. Telefonische Vorgespräche, Kurzberatungen und Erstinformationen sind kostenlos.

Informationen erhalten Sie unter www.wilabonn.de/elektrosmog-mobilfunk

Informationszentrum Mobilfunk, Einrichtung der Mobilfunkbetreiber

Das Informationszentrum Mobilfunk ist Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Medien, sowie öffentliche und private Einrichtungen zum Thema Mobilfunk. Es ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, der von den Mobilfunkbetreibern E-Plus, Mobilcom, O2, Quam, T-Mobile, Vodafone D2 und dem Bündelfunknetzbetreiber Dolphin Telecom getragen wird.

Quelle: Broschüre des Informationszentrums Mobilfunk (2003). Was Sie schon immer über Mobilfunk wissen wollten.

infozentrumMobilfunk

Vorsorgeorientierte Mobilfunkplanung, Messungen und Gutachten

bietet das Ecolog-Institut für sozial-ökologische Forschung.

Kontaktperson für diesen Bereich ist: Dr. H.-Peter Neitzke

peter.neitzke@ecolog-institut.de

"Gesünder-wohnen-Telefon" - Verband Deutscher Baubiologen

Kostenlose telefonische Beratung www.baubiologie.net/Beratungstelefon

Die Bürgerwelle e. V.

Dachverband der Bürger und Initiativen zum Schutz vor Elektrosmog:

www.buergerwelle.de

Private Institute in Ostwestfalen

Private Institute in Ostwestfalen, die Informationen, Beratung und auch Messungen zum Thema Strahlung, Elektrosmog anbieten:

Schulkinder Handykinder: Handy-Unterricht für Schulen

Für die heutige Generation von Kindern und Jugendlichen gehört das Handy wie selbstverständlich zum Alltag (...)Beschäftigt man sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Hochfrequenzstrahlung, wird schnell klar, dass der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit dem Handy gelernt werden muss.

Der Themenband bringt Transparenz in das vorhandene umfangreiche und nur schwer durchschaubare Angebot von Unterrichtsmaterialien, Broschüren sowie Flyern rund um das Thema und zeigt für alle Interessierten, Eltern, Pädagogen und kommunale Verwaltungen Möglichkeiten für einen qualifizierten Handy-Unterricht auf.

Quelle und Bestelladresse: www.baubiologie-shop.de/elektrosmog

Folgen der Globalisierung der IT-Branche am Beispiel Handy

Das fächerübergreifende Bildungsmaterial behandelt die Folgen der Globalisierung der IT-Branche am Beispiel des Handys für SchülerInnen der 8. bis 10. Klasse. Anhand der Unterrichtseinheit sollen sie die Möglichkeit haben, die weit verzweigte Lieferkette ihres Handys vom Rohstoffabbau bis zur Entsorgung nachzuvollziehen. Die Unterrichtseinheit umfasst viele kreative Materialien, unter anderem ein Quiz, einen Film und ein Rap Song zum Thema.

Quelle und weitere Informationen unter germanwatch.org

  • Wissenschaftsladen Bonn (2006). Elektrosmog-Ratgeber Hauskauf. Bonn. Zu bestellen unter www.wilabonn.de
  • Wissenschaftsladen Bonn (2007). Elektrosmog-Ratgeber Mobilfunk. Bonn. Zu bestellen unter www.wilabonn.de
  • Schmitz-Günther, T. (2007). Wenn Wohnen krank macht. Schadstoffe erkennen, beseitigen, vermeiden. München: Südwest Verlag
  • Brück, J. (2009). Schutz vor Elektrosmog. Tipps für ein gesundes und sicheres Wohnumfeld. Berlin. Beuth Verlag
  • Bund für Umwelt und Naturschutz, Rheinland-Pfalz (2010). Streitfall Mobilfunk. Ein Leitfaden für Initiativen. Als Download unter www.bund-rlp.de/streitfall_mobilfunk
  • Wissenschaftsladen Bonn (2010). Elektrosmog-Ratgeber Büroarbeitsplatz. Als Download unter www.wilabonn.de/Info-Bueroarbeitsplatz.pdf
  • Verbraucherzentrale (2010). Elektrosmog. Wo er entsteht, was er bewirkt, wie man sich schützt. Zu bestellen unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de
  • Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (20110). Elektromagnetische Felder im Alltag. Zu bestellen und als Download unter /www.lubw.baden-wuerttemberg.de

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