Hintergrund
Nicht nur eindeutige, bekannte Schadstoffe aus Baumaterialien oder Möbeln können die Luft in Innenräumen belasten. Gesundheitsschädigende Wirkungen können auch von Gebrauchsgegenständen ausgehen, mit denen viele Menschen täglich vor allem am Arbeitsplatz in Kontakt sind: vom Toner in Laserdruckern, Laserfaxgeräten oder Kopierern.
Belastungen der Gesundheit
Der Toner in Laserdruckern und Kopieren ist ein aus mehreren Komponenten zusammengesetzter Farbstoff. Beim Drucken und Kopieren werden leicht-, mittel- und schwerflüchtige organische Verbindungen (VOC) sowie Fein- und Feinststäube (sogenannte Nanopartikel) in die Raumluft emittiert. Die Emissionen entstehen beim Druckvorgang unter der Hitzeeinwirkung.
Unabhängige Analysen haben ergeben, dass zum Teil höchst problematische Belastungen von Tonern mit sensibilisierenden, allergenen oder krebserregenden Schadstoffen ausgehen. Von besonderer Bedeutung sind Schwermetalle wie Kobalt, Nickel, Quecksilber und krebserregende flüchtige organische Verbindungen, wie Styrol, Phenol oder das Leukämie erzeugende Benzol. Für derartige Stoffe gilt ein absolutes Minimierungsgebot. Auch Verbindungen von Organozinn wurden in Tonern entdeckt.
Die Interessengemeinschaft Tonergeschädigter (ITG) hat über 2000 konkrete Verdachtsfälle von Gesundheitsschädigungen durch Toner erfasst und ausgewertet.
Rat und Tat
Beachten Sie am Arbeitsplatz oder zu Hause
- Vermeiden Sie unnötiges Drucken! So schonen Sie die Umwelt, Ihre Gesundheit und sparen Kosten
- Tinte statt Toner; auch für den Geschäftsbereich sind moderne Tintenstrahldrucker eine schnelle, sichere und kostengünstige Alternative
- Kaufen Sie staubarme Geräte (hilfreich ist hier die Orientierung an dem Gütesiegel "Blauer Engel", s. Internetadresse in der Rubrik "Linkliste" ).
- Lüften Sie Räume, in denen solche Geräte stehen, sehr regelmäßig
- Stellen Sie die Geräte möglichst in einem gut lüftbaren gesonderten Raum auf
- Vor allem aus kleinen Büros sollten Drucker und Kopierer besser ausgelagert werden, in einen gut belüfteten Flur oder einen eigenen Druckerraum
- Abluftöffnungen sollten nicht auf Nutzer ausgerichtet sein
- Erkundigen Sie sich nach einzubauenden Feinstaub-Filtern
- Nur mit geschlossener Abdeckung kopieren
- Papierstaus vorsichtig und sorgfältig beheben, um unnötigen Staub zu vermeiden, waschen Sie sich anschließend die Hände
- Verunreinigungen durch Toner immer mit feuchtem Tuch abwischen
- Die Reinigung der Geräte sollte nur mit geprüften Saugern erfolgen (niemals ausblasen)
Hinweise bietet auch der Link zur der Stiftung nano-control "Sicher Drucken" www.nano-control.org
Druckgeräte mit Umweltzeichen "Blauer Engel"
Für emissionsarme Bürogeräte mit Druckfunktion gibt es das Umweltzeichen "Blauer Engel". Nur solche Geräte erhalten das Gütesiegel, die im Einsatz nachweislich die zulässigen Prüfwerte einhalten oder unterschreiten.
Eine Übersicht gibt es unter www.blauer-engel.de/produkte
Filter
Das Umweltbundesamt hat in einer Studie nachgewiesen, dass sich Emissionen aus Laserdruckern mit Partikelfiltern minimieren lassen. Leider lassen sich aber nicht alle Drucker nachrüsten: www.umweltbundesamt.de/ (2010).
Von 2020 weitere Hintergrundinformationen des Umweltbundesamtes: Weiterentwicklung des Prüfwertes für Ultrafeinstaub bei Druckern bzgl. des sog. Blauen Engels.
Entsorgung und Recycling
Toner, auch leere Tonerkartuschen (weil diese immer Reste enthalten), sollten nicht in den Hausmüll, sondern über die Schadstoffsammlungen entsorgt werden.
Am sinnvollsten ist es, leere Tonerkartuschen wieder befüllen zu lassen. Verschiedene Unternehmen haben sich auf diese Arbeit spezialisiert und kaufen leere oder gebrauchte Tonerkartuschen an, und verkaufen sie nach Befüllung, Austausch von Verschleißteilen und Prüfung als Rebuilttoner. Hier eine Adresse, bei der leere Kartuschen abgegeben werden können: www.geldfuermuell.de
Weiterführende Infos
- Interessengemeinschaft Tonergeschädigter, ITG
www.krank-durch-toner.de - nano-Control, internationale Stiftung, die sich für gesunde Raumluft engagiert
www.nano-control.de - Umweltberatungsstellen
- UBA-Webseite Toner- und Tintenmodule
www.umweltbundesamt.de/beschaffung/toner - Interessengemeinschaft der Tonergeschädigten
www.krank-durch-toner.de - nano-Control, internationale Stiftung, die sich für gesunde Raumluft engagiert
www.nano-control.de - Helmholtzzentrum, Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
Fachinformation "Tonerstäube aus Druckern und Kopiergeräten: Gesundheitsgefahren bisher nicht bewiesen"
www.gsf.de/flugs - Allergie Umwelt Gesundheit
www.allum.de/tonerstaeube - Bundesverband für Umweltberatung
www.umweltberatung.org/publikationen - Umwelt-Gütesiegel "Blauer Engel"
Blauer Engel - Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute
www.agoef.de
- Zwiener, G./ Lange, F-M. (2011). Gebäude-Schadstoffe und Gesunde Innenraumluft. Berlin. Erich Schmidt Verlag.
- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2009). Tonerstaubbelastung am Arbeitsplatz vermeiden. Als Download und zu bestellen unter www.baua.de/publikationen
- Sandmann, C. (2009). ...bis dass Tonerstaub euch scheidet" die verleugnete Gefahr. Bericht über die leidvollen Erfahrungen einer Tonergeschädigten. Norderstedt. Books on demand.
- Bundesinstitut für Risikobewertung (2008). BfR schließt Arbeiten zur Toner-Problematik mit einer gesundheitlichen Bewertung möglicher Risiken durch Druckeremissionen ab. Gesundheitliche Bewertung Nr. 014/2008
www.bfr.bund.de - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in der Helmholtzgemeinschaft (2007). Tonerstäube aus Laserdruckern und Kopiergeräten - eine gesundheitliche Gefahr?
www.helmholtz-muenchen.de/Toner.pdf - Medienspiegel,
Stelting, H.-J.(2005). Tonerallergie. Die unterschätzte Gefahr.
www.allum.de/presse/tonerallergie - Interessengemeinschaft Tonergeschädigter (ITG).
Stelting,H.-J.(2008). Krank durch Toner - fatale Folgen.
"Krank durch Toner - fatale Folgen" (PDF, 60KB) - Schmitz-Günther, T. (2007). Wenn Wohnen krank macht. Schadstoffe erkennen, beseitigen, vermeiden. München: Südwest Verlag.
- Bundesverband für Umweltberatung e. V. (2003). Neues Leben für Toner und Tinte.Mehrwegsysteme, Wiederaufbereitung, Wiederbefüllung und Verwertung von Tonerkartuschen und Tintenpatronen. Bremen: Bundesverband für Umweltberatung