Umwelt und Nachhaltigkeit

Kompost - Komposttonne

Hintergrund

Gold des Gärtners wird er oft genannt, der Kompost. Und in der Tat ist er für jeden Garten goldrichtig, verbessert den Boden und macht teuren Dünger meist überflüssig. Darüber hinaus ist die Kompostierung im eigenen Garten die umweltfreundlichste Art, die organischen Abfälle aus Haus und Garten (sie machen immerhin 30 bis 40% des Hausmülls aus) zu verwerten. Kompost ist vielfach eine alternative zu Torf und Torferden, die immer noch viel zu häufig in Gärten zum Einsatz kommen.

Die Natur kennt keinen Abfall! Auf einem Komposthaufen können alle organischen Materialien zusammengetragen werden. Eierschalen, Kaffeesatz und Kartoffelschalen ebenso wie Rasenschnitt, zerkleinerte Äste oder Blumenstengel.

Durch die Zersetzungsarbeit der Bodenlebewesen - Mikroorganismen, Pilze, Regenwürmer und andere kleine Bodentiere - werden die toten organischen Materialien im Kompost zu neuer Erde umgewandelt. Diese Komposterde, oder auch Humus genannt, kann zum Düngen von Nutz- und Zierpflanzen und zur Bodenverbesserung eingesetzt werden. Damit der Prozess der Rotte gut verlaufen kann, benötigt jeder Kompost Wärme, Luft und Feuchtigkeit im richtigen Maß.

Rat und Tat

Was darf auf den Kompost

Alles, was im Garten an Schnittgut anfällt, kann auch kompostiert werden: Baum und Heckenschnitt, Schnittreste von Blumen und Zierpflanzen oder auch Fallobst. Größere Äste sollten zerkleinert werden. Grasschnitt sollte angewelkt, in einer dünnen Schicht oder vermischt mit anderen Materialien zum Kompost gegeben werden. Gleiches gilt für Laub. Auch Mist von Kleintieren (Kaninchen, Hamster) sollte gut mit dem übrigen Kompost gemischt werden.

Fast alle organischen Küchenabfälle wie Gemüsereste, Kaffee- und Teefilter, Obst- und Eierschalen lassen sich sehr gut kompostieren.

Was darf nicht auf den Kompost

Weniger geeignet sind Schalen von behandelten Südfrüchten, sie enthalten Inhaltsstoffe, die schädlich für die Mikroorganismen sein können. Auch Asche sollte nur in kleinen Mengen auf den Kompost gegeben werden, da sich bei der Verbrennung Schwermetalle anreichern, die nicht in den Garten eingebracht werden sollten.

Vorsichtig sollte man mit Pflanzenteilen sein, die von Pilzen befallen sind, oder mit (Un)Kräutern, die man nicht im Garten wünscht. Die Samen sind oft sehr widerstandsfähig. Ähnliches gilt für sogenannte Wurzelunkräuter wie Giersch oder Quecke.

Nicht auf den Kompost gehören gekochte Speisereste, sie enthalten zu viel Salz und können Ratten anlocken.

Der richtige Standort für den Kompost

Der Kompost sollte möglichst an einem (halb)schattigen, windgeschützten Ort unter Bäumen oder hinter einer Hecke angelegt werden. Schutz vor zu viel Regen ebenso wie vor Austrocknung ist sinnvoll. Wegen der Regenwürmer und anderer Bodenlebewesen braucht er Erdanschluss, daher einen Kompost nie auf einer festen Unterlage aus Stein oder Beton anlegen.

Als unterste Schicht ist grobes Material zu verwenden, damit die Durchlüftung gegeben ist. Darüber werden dann die weiteren Materialien gegeben. Sinnvoll ist es, die Lagen zu variieren, Trockenes mit Feuchtem, Feines mit Grobem. Als Starthilfe kann man etwas alten, gut verrottenden Kompost hinzumischen. Lehmhaltige Gartenerde, eventuell Kalk oder im Handel angebotene Kompostierungshilfen können zusätzlich, dünn über die einzelnen Schichten gestreut werden.

Küchenabfälle, die z.B. Mäuse anlocken könnten, sollten stets mit Erde gut abgedeckt werden.

Haufen, offene Behälter oder geschlossene (Thermo)Komposter

(Zusammenstellung informationspflichtiger Behörden)

Zur Kompostherstellung reicht ein abgegrenzter Haufen oder ein offenes Holz- oder Drahtgestell.

Für kleine Gärten eignen sich auch geschlossene Komposter. Durch die geschlossene Konstruktion bleibt die während der Rotte entstehende Hitze gut im Kompost, was die Zersetzungsprozesse beschleunigt. Daher werden diese Gefäße auch "Schnellkomposter" oder Thermokomposter genannt. Bereits nach vier Monaten enthalten sie fertigen Kompost, während ein normaler Kompost sechs bis zwölf Monate braucht, bis er verwendet werden kann.

Da durch die geschlossene Ausführung die Luftzufuhr deutlich schlechter ist als bei den klassischen Kompostformen, muss man bei diesen Behältern besonders auf eine gute Durchmischung von feinem und grobem Material achten.

Wann ist der Kompost gut

Ist der Kompost etwa einen Meter hoch, und etwa sechs Monate geschichtet worden, kann er gewendet werden. Ohne das weiteres Material hinzukommt sollte er etwa noch sechs Monate nachrotten. Ungefähr ein Jahr braucht der Kompost, bis aus den verschiedensten organischen Abfällen guter Humus geworden ist. Das ist der Fall, wenn er nach Erde riecht, sich in der Hand gut zerbröseln und ohne Anstrengung schaufeln lässt.

Wenn der Kompost nur zum Mulchen, also zum Boden abdecken und nicht als Dünger eingesetzt werden soll, ist er schon nach etwa zwei Monaten verwendbar.

Kompost im Garten verwenden

Kompost kann für fast alles verwendet werden, wichtig ist nur die Menge. In vielen Bereichen reicht es den Kompost nur in einer ganz dünnen Schicht aufzubringen, um genügend Nährstoffe nachzuliefern. Bei Beerensträuchern und Obstbäumen kann die Baumscheibe mit Kompost gemulcht werden. 5 bis 10 Liter pro Baum und Strauch sind ausreichend, da sonst zu viele Nährstoffe abgegeben werden. Bei Gemüsebeeten reicht es, im Frühjahr etwas Kompost auszubringen und leicht einzurechen. Hier sollten auf den Quadratmeter etwa drei Liter Kompost ausgebracht werden. Gibt man dann noch etwas Hornmehl dazu wird weiterer Dünger überflüssig. Auch auf den Rasen kann eine dünne Schicht Kompost ausgebracht werden, zwei bis drei Liter auf den Quadratmeter fördern die Humusbildung und das Wachstum. Bei Stauden und Ziergehölzen kann mit Kompost gedüngt werden. Fünf Liter auf den Quadratmeter versorgen die Stauden den ganzen Sommer über mit den nötigen Nährstoffen.

Quelle: www.br-online.de/ratgeber/kompost

Die Aussage des oben genannte Zitats ist immer noch richtig, aber die Seite ist nicht mehr erreichbar. Stattdessen hier der aktuelle Link zum Bayrischen Rundfunk (Garten-Einmaleins - Kompost)

 

Komposttonne/ Biotonne/ Grüne oder braune Tonne

Für diejenigen, für die ein eigener Kompost nicht möglich ist, stehen die Sammelsysteme für den Bioabfall der Abfallentsorger zur Verfügung.

Was darf in die Biotonne?

Die Biotonne ist ein Behälter für alle kompostierbaren Abfälle z.B. aus dem Garten: Laub, Baum- und Strauchschnitt, Blumenerde, trockener Grasschnitt, Unkraut, Kohlstrünke, Schnittreste von Blumen...

oder aus der Küche:

Nicht gekochte Obst- und Gemüsereste (auch von Zitrusfrüchten), Eierschalen, Kaffeefilter, Teebeutel, Kartoffelschalen, Nußschalen, usw. Ansonsten dürfen auch Federn, Haare und Sägespäne von unbehandeltem Holz in die Biotonne.

 

Was darf nicht in die Biotonne?

Gekochte und zubereitete Essensreste, Fisch und Fleisch, Knochen, Mehl- und Milchprodukte, Katzenstreu, Asche, Staubsaugerbeutel, Hygieneartikel wie Papiertaschentücher, Damenbinden, Tampons, Babywindeln usw. gehören in die Restmülltonne. Verpackungen entsorgen Sie bitte im Gelben Sack, Papier und Pappe über die Papiertonne und Altglas im entsprechenden Container.“ Quelle: www.bielefeld.de/stadtreinigung/biotonne

 

Spezialtipps für die Biotonne
  • Grundsätzlich gilt es dafür zu sorgen, dass die Feuchtigkeit des Biomülls aufgesaugt wird und Fäulnisprozesse vermieden werden.
  • Wickeln Sie Essensreste oder Obst- und Gemüsereste immer in Papier oder Zeitungspapier (bitte nur Tageszeitungen, keine Illustrierte) ein.
  • Abfälle wie Fleisch-, Wurst- oder Fischreste sollten Sie besonders gut einwickeln oder erst am Entleerungstag in die Tonne geben. Dann haben Fliegen erst gar keine Chance, ihre Eier abzulegen, aus denen sich später die Maden entwickeln können.
  • Sie können die Küchenabfälle auch in Papiertüten sammeln, die im Handel erhältlich sind..
  • Benutzte Papiertaschentücher, Papierservietten, Küchenkrepppapier und Eierkartons können Sie ebenfalls in den Biomüll geben, um die Feuchtigkeit aufzusaugen.
  • Legen Sie den Boden Ihrer Biotonne und Ihres Vorsortiergefäßes mit Zeitungspapier oder Pappe aus.
  • Es werden um so weniger Gerüche und Maden auftreten, wenn Sie Küchenabfälle abwechselnd mit Grüngut aus dem Garten in die Biotonne schichten.
  • Stellen Sie die Biotonne nach Möglichkeit im Sommer an einen schattigen Platz, z.B. in ein Tonnenhäuschen, unter einen Baum, ein Vordach oder in eine Garage.
  • Der Biomüll sollte locker in der Tonne liegen und nicht gepreßt werden, da sonst Fäulnisprozesse entstehen. Es kommt dann zu Gerüchen und Madenbefall.
  • Halten Sie den Deckel der Biotonne geschlossen, damit keine Fliegen an den Biomüll gelangen. Aus den abgelegten Eiern entwickeln sich Maden.
  • Waschen Sie die Biotonne nach der Entleerung mit Wasser aus. Denn besonders die Rückstände in der Biotonne tragen zur Geruchs- und Ungezieferbelästigung bei. Das Waschwasser kann in die Kanalisation gelangen.
  • Sägemehl oder handelsübliche Gesteinsmehle können helfen, Feuchtigkeit zu binden und dem Madenbefall vorzubeugen, wenn sie über den Biomüll gestreut werden.
  • Geben Sie bitte keine Flüssigkeiten in die Biotonne. Eine einwandfreie Entleerung und ein ordnungsgemäßer Transport durch den Abfuhrunternehmer sind sonst nicht mehr garantiert.
  • Geben Sie keine Plastiktüten (Müllbeutel) oder sonstiges Kunststoffmaterial in die Biotonne.
  • Plastik verrottet nicht in der kurzen Zeit und beeinträchtigt die Kompostqualität. Die Müllabfuhr entleert keine Biotonnen, in denen sich Plastik oder andere Störstoffe befinden.
  • Verwenden Sie keine "kompostierbaren" Plastikbeutel, die oft im Handel erhältlich sind. Sie verrotten in kurzer Zeit nie vollständig und sind für die Müllabfuhr oft von "normalen" Plastikbeuteln nicht zu unterscheiden. Womöglich bleibt Ihre Biotonne dann ungeleert stehen.
  • Grasschnitt sollten Sie möglichst erst anwelken lassen, damit die Geruchsentwicklung vermindert wird.
  • Im Winter sollte die Biotonne unbedingt an einem frostsicheren Standort (z.B. in der Garage) stehen.
  • Sollte der Biomüll im Winter an der Tonnenwand doch einmal festgefroren sein, können Sie ihn lösen, indem Sie mit einem Stecken in der Biotonne stochern. Sie sind für die Entleerbarkeit der Biotonne verantwortlich, nicht der Abfuhrunternehmer.

Diese Tipps und Hinweise sind der Internetseite www.eva-abfallentsorgung.de entnommen.

Bildnachweis

Kompost mit Kürbispflanzen: www.oekolandbau.de / © BLE / Thomas Stephan

Kompostierung: © Rupert Oberhäuser / Bundesumweltministerium

Weiterführende Infos

Abfall- und Kompostberatung des Umweltbetriebes der Stadt Bielefeld

Wohin mit dem Müll: Suchmaske der einzelnen Abfallbestandteile:

https://www.bielefeld.de/umweltbetrieb/abfall

Wertstoffhof Mitte
(mit Schadstoffannahmestelle)
Herforder Str. 22
33609 Bielefeld
Telefon +49 521 51-3230

Wertstoffhof Nord
Engersche Str. 245
33611 Bielefeld
Telefon +49 521 51-23289

Wertstoffhof Süd
Fabrikstr. 32
33659 Bielefeld
Telefon +49 521 51-5303

Abfall- und Umweltberatungsstellen der Kommunen

Dittmann, J./ Köster, H. (1999). Tiere in Kompost, Boden und morschen Bäumen (Lernmaterialien). Mühlheim an der Ruhr. Verlag An der Ruhr.

  • Pahler, A. (2013). Das Kompostbuch: Gartenpraxis für Selbstversorger und Hobbygärtner. Darmstadt. Pala-Verlag.
  • Sulzberger, R. (2012). Kompost, Erde, Düngung. München. BLV Verlag.
  • Thompson, K. (2009). Kompost. Natürliches Futter für Ihren Garten. München. Dorling Kindersley Verlag.
  • Heynitz, Krafft von (2000). Kompost im Garten. Stuttgart. Ulmer Verlag.

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