Umwelt und Nachhaltigkeit

Sprit sparen beim Autofahren

Hintergrund

„Mit der richtigen Fahrweise lassen sich leicht bis zu 25 Prozent Sprit sparen, ohne auf Fahrkomfort, Fahrspaß und zügiges Fortkommen verzichten zu müssen. In Zeiten steigender Benzinpreise ein lohnendes Verhalten. Wer gelassen fährt, schont nicht nur die Umwelt und den Geldbeutel, sondern auch die Nerven, was ein Gewinn für die Sicherheit auf unseren Straßen ist“, betonte der damalige Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee bei einem Spritspartraining des Naturschutzbund Deutschland.

Würden die europäischen Autofahrer die wenigen Grundregeln des spritsparenden Autofahrens beachten, könnte sich –- so Schätzungen des europäischen Automobilherstellerverbandes - der Kraftstoffverbrauch um fünf Milliarden Liter senken und damit der CO2-Ausstoß europaweit um zwölf Millionen Tonnen reduzieren. Quelle: www.sparsprit.info (2006)

Rat und Tat

Es sind nur wenige Tipps, die Sie bei Ihrem Fahrverhalten beachten sollten. Vieles ist bekannt, und nach kurzer Zeit sehr bewussten Fahrens haben sich die energiesparenden Verhaltensweisen eingeschliffen. Bei einer Fahrleistung von 15.000km pro Jahr sind diese Tipps eine Ersparnis von rund 300 Euro wert (Quelle: Umschalten - ganz einfach Sprit sparen, NABU Broschüre, S. 5):

Schnell schalten

Als Faustregel können Sie sich merken: schon nach wenigen Metern nach dem Anfahren in den zweiten Gang, spätestens bei 2000U/Min in den nächsten Gang. Wer über keinen Drehzahlmesser verfügt kann sich am Tacho orientieren: bei etwa 30km/h in den dritten, bei 40km/h in den vierten und bei 50-60 km/h in den fünften Gang schalten. Im höchstmöglichen Gang zu fahren spart Sprit und viel leiser ist es auch.

Niedertourig fahren

Keinem Auto, das in den letzten zwanzig Jahren gebaut wurde schadet niedertouriges Fahren. Um Treibstoff zu sparen ist Fahren mit geringen Drehzahlen außerordentlich wichtig. 2000 Drehzahlen pro Minute sind im Stadtverkehr ausreichend.

Steuern auf Umweltverschmutzung

Bei den Steuern auf Umweltverschmutzung handelt es sich um Steuern auf gemessene oder geschätzte Emissionen in Luft und Wasser, auf die Entsorgung fester Abfälle, Lärm etc. Der Anteil der Steuereinnahmen durch diese Form von Steuern ist sehr gering, ferner gibt es diese Form von Steuern bisher nur selten.

Vorausschauend fahren

Durch vorausschauendes Fahren können Sie viele Brems- und Beschleunigungsaktionen vermeiden. Jedes Anfahren, und jedes erneute Gasgeben verbraucht viel Energie.

Auto nicht unnötig beladen (lassen)

Der Verbrauch des Autos erhöht sich mit jedem Kilogramm Gewicht. Beladen Sie Ihr Fahrzeug darum nur mit dem, was auf dem jeweiligen Weg nötig ist. Entrümpeln Sie wenn nötig Ihren Kofferraum.

Motor abstellen

Ist abzusehen, dass die Wartezeit, etwa vor einer roten Ampel, länger als 30 Sekunden sein wird, lohnt sich das Motorabschalten.

Gleichmäßig fahren, optimale (Spar)Geschwindigkeiten wählen

Bei Geschwindigkeiten über 100km/h steigt der Treibstoffverbrauch überproportional zur Geschwindigkeit. Der Luftwiderstand – vor allem bei weniger aerodynamisch konstruierten Wagen – verbraucht in hohem Maße Energie.

Der richtige Reifendruck

Überprüfen sie regelmäßig den Reifendruck. Erhöhen Sie den in der Betriebsanleitung ihres Fahrzeuges angegebenen Druck um 0,2 bar, bzw. wählen Sie die Werte, die der Autohersteller für eine volle Beladung angibt. Mit höherem Reifendruck sinkt der Rollwiderstand und damit der Energieverbrauch.

Leichtlaufreifen/ Synthetische Leichtlauföle

 

Bei einem fälligen Öl- oder Reifenwechsel achten Sie auf diese Varianten. Sie können jeweils zu einer Kraftstoffreduzierung beitragen.

Informationen zu Spareffekten bei unterschiedlichen Reifen und zur Kennzeichnung finden Sie unter www.vcd.org/eu-reifenlabel

Achten Sie auf Energiefresser

Auch elektrische Anlagen im Auto verbrauchen indirekt Kraftstoff, je stärker die Lichtmaschine belastet ist, um so mehr wird verbraucht. Schalten Sie daher Heckscheibenheizung, Sitzheizung oder Klimaanlage ab, wenn sie nicht benötigt werden. Eine Klimaanlage verbraucht durchschnittlich 1 Liter auf 100 Kilometer, im Stadtverkehr noch deutlich mehr.

 

Warten Sie das Auto regelmäßig

Überprüfen Sie regelmäßig, bzw.lassen überprüfen, Zündanlage, Vergaser und Leerlaufeinstellung. Durch falsche Einstellungen oder verschmutzte Teile kann der Verbrauch stark ansteigen.

Last but not least

Gehen Sie so oft wie möglich zu Fuß, fahren Sie mit dem Rad oder nutzen Sie Busse und Bahnen.

Vermeiden Sie vor allem Kurzfahrten. Erst nach etwa vier Kilometern ist der Motor betriebswarm, vorher liegt der Verbrauch des kalten Motors bei bis zu 40 Litern pro 100 km.

Ausführliche Erläuterungen zu den genannten Spritspar-Tipps finden Sie auf den Internetseiten des Verkehrsclub Deutschland, VCD www.vcd.spritsparen oder beim Naturschutzbund, NABU www.sparsprit.info.

Mitfahren. Mitsparen. Mitpendeln.

NRW-weites Internetportal zum Bilden und Finden von Fahrgemeinschaften und Mitfahrgelegenheiten. Per Internet oder Telefon können regelmäßige Fahrgemeinschaften und spontane Mitfahrgelegenheiten für Wege zur Arbeit und in der Freizeit vermittelt werden.

www.mitpendler.de

Bildnachweis

Boardcomputer: © C. Trischler

Tacho: © C. Trischler

Fussgängerin: © C. Trischler

Weiterführende Infos

Fahrschulen

Die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat bieten auf der Internetseite www.spritsparstunde.de eine Fahrlehrersuche. So können Sie nach Fahrschulen in ihrer Region suchen, die Spritsparstunden anbieten

Über diese Vereinigung hinaus sind sicherlich auch weitere Fahrschulen bereit Fahrstunden zum verbrauchsarmen Fahren anzubieten. Fragen Sie in Ihrer Umgebung danach.

 

Verkehrsclub Deutschland, VCD

Neben vielen anderen Aktivitäten für mehr Umweltschutz im Verkehrsbereich informiert der VCD auch über spritsparendes Autofahren: www.vcd.org/spritsparen

ADAC

Auch der ADAC bietet Spritsparkurse für Interessierte an: www.adac-owl.de

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